Dreiklänge und ihre Umkehrungen
Dreiklänge kennst du bestimmt aus dem Schulunterricht? Dort lernt man (ausgehend von der Tonleiter) den 3. und 5. Ton zum Grundton hinzuzufügen z.B. g b (im deutschen h) und d (G-Dur):
G
Dann wird man mit großen und kleinen Terzen konfrontiert und verliert sich im Abzählen von Halbtonschritten. Für das Musizieren spielen die differenzierten (große, kleine, reine etc.) Intervalle aber nur eine untergeodnete Rolle. Diese ergeben sich anhand der Tonalität wie von selbst.
Viel spannender ist beispielsweise die Frage, welche Dreiklänge denn zu einem Lied passen?
Dazu bildet man auf jedem Ton der Tonleiter einen Dreiklang:
G
Am
Dadurch findet man sechs wohlklingende Dreiklänge:
- auf der 1., 4. und 5. Stufe Dur-Dreiklänge und
- auf der 2., 3. und 6. Stufe die parallelen Moll-Dreiklänge
Für weitere (theoretische) Infos schaue hier in unseren Kurs über Dreiklänge.
Würde man beim praktischen Spiel all diese Akkorde (Dreiklänge) in der Grundstellung spielen, müsste man ständig über die Tastatur springen. Das führt zwangsläufig zu Fehlgriffen.
Statt dessen kehrt man die Dreiklänge um. Im ersten Akkord wird das f# unten (mit dem 5. Finger) gespielt im zweiten ist es nach oben oktaviert worden (1. Finger):
D
D
(Alternative)Auf diese Weise erhält man für Dreiklänge drei verschiedene Möglichkeiten. Für C-Dur
- c e g c e (Grundstellung)
- c e g c e (1. Umkehrung = Sextakkord)
- c e g c e (2. Umkehrung = Quart-/Sextakkord)
Beim vierten Mal erhält man wieder die Grundstellung.
Würde man also vom C-Dur die 2. Umkehrung spielen wollen, könnte man (statt die Töne zweimal nach oben zu oktavieren) das obere g auch einmal nach unten oktavieren:
C
Dieser Akkord soll den Ausgangspunkt für alle unsere weiteren Akkorde bilden. Warum nicht die Grundstellung?
Wenn du deine linke Hand locker am Arm herunter hängen lässt, wird schnell klar, dass zwischen Daumen und Zeigefinger eigentlich etwas mehr Luft als zwischen den anderen Fingern ist. Genau diesen (quasi natürlichen) Sextraum (nicht Sextraum sondern Sextraum ;-)) legen wir zugrunde, damit die Fingerstellung völlig entspannt ist.
Wenn man das Ganze nun unterschiedlich kombiniert, erhält man verschiedene (sonst eigentlich weit auseinander liegende) Akkorde nun dicht beisammen.
G
C
F
G-Dur bleibt in der Grundstellung, C-Dur in der 2. Umkehrung und F-Dur in der 1. Umkehrung.
Dies hat zur Folge, dass es zwischen den Akkorden gemeinsame Töne gibt. Zwischen G-Dur und C-Dur ist es der unterste Ton (5. Finger), also das g. Zwischen C-Dur und F-Dur der mittlere Ton: das c (2. Finger).
Diese Tatsache ermöglicht es nun spielend einfach über Stimmführung zu reden (also nicht welche Töne gehören zu einem Dreiklang, sondern welche Töne ändern sich bei einem Akkordwechsel). Doch dazu später mehr…
Durch diesen kleinen Kniff wird es möglich, alle Akkorde (egal in welcher Tonart) innerhalb einer einzelnen Oktave spielen zu können.