G-Dur-Tonleiter
Nachdem wir nun gezwungenermaßen von C-Dur ausgehen müssen, schauen wir uns mal die benachbarten Tonarten (mit den wenigsten Veränderungen) an. Das sind keineswegs (wie vielleicht vermutet) auch die benachbarten Töne, z.B. C# oder D oder auch B. C#-Dur hätte sieben Kreuze, B-Dur nur fünf und D-Dur immerhin noch zwei. Wo sind die Tonarten/Tonleitern zu finden, die sich in nur einem Ton (Vorzeichen) unterscheiden? Natürlich im Abstand einer? Quinte.
Abwärts gesehen wäre es F-Dur mit einem ♭. Wir wollen uns zunächst jedoch aufwärts Richtung G-Dur orientieren.
Wenn wir nun den oberen Tetrachord als Ausgangspunkt für unsere neue Tonleiter nehmen und mit den fehlenden Stammtönen auffüllen, erhalten wir für G-Dur folgende Töne:
Hören wir uns da nunmal an:
Klingt etwas merkwürdig, oder? Das wird auch nicht besser, wenn sie auf- und abwärts erklingt. Auch hier fehlt das Gefühl »zu Hause anzukommen«:
Um das Ganze wieder in Dur-Gefilde zu führen, müssen wir uns erstmal die Tonschritte genau anschauen. Das der erste Tetrachord genau den gleichen Aufbau wie erforderlich hat, sollte klar sein. In der zweiten oberen Hälfte werden wird fündig: Wie uns bekannt ist, haben wir zwischen E und F nur einen Halbtonschritt. Dieser befindet sich aber nun nicht mehr an letzter Stelle, sondern einen Schritt zu früh:
Um jetzt von E aus wieder einen Ganzton-Abstand zu erhalten, müssen wir das F um einen halben Ton erhöhen mit einem # zum F#:
Das F ist nun also gar nicht mehr vorhanden, sondern wird durch das F# ersetzt. Dies gilt übrigens generell für alle Oktaven. Im Notensatz gestaltet sich die G-Dur-Tonleiter damit so:
So wie hier ersichtlich handelt es sich um ein Versetzungszeichen (welches direkt vor einer Note steht). In der Regel finden sich die gleichen Kreuze aber als Vorzeichen am jeweiligen Anfang einer Notenzeile.
An dieser Stelle heißt es nun aufgepasst! Der folgende Merksatz gilt für alle #-Tonarten:
Das neue Vorzeichen kommt bei den #-Tonarten immer an vorletzter Stelle hinzu! Außerdem findet sich der Grundton genau einen halben Ton höher!
Dies ist einer von nur 5 Merksätzen, mit denen sich alle tonalen Regeln erklären lassen. Echt jetzt.