Lagenwechsel
Bei Lagenwechsel (Tonraumwechsel) helfen häufig »stumme Fingerwechsel« oder auch ggf. zusätzlich eingefügte »Ghostnotes/Geisternoten«.
Stumme Fingerwechsel werden auf den folgenden Seiten mit durchgehenden Haltebögen sichtbar gemacht. Gestrichelte Bindebögen symbolisieren einen Wechsel zur Nachbartaste.
Für die meisten Menschen ist beim Lagenwechsel immer nur der jeweils 1. Ton eines Taktes relevant. Dieser 1. Ton wird visuell gesucht und alle weiteren Töne richten sich nach diesem aus. Dabei bleiben gemeinsame Töne über Taktgrenzen hinaus häufig unerkannt. Ohne solche »Pivot-Points« zerfällt das Ganze jedoch schnell in seine Einzelteile.
Zum Üben und damit Erfühlen von gemeinsamen Tönen zwischen zwei aufeinander folgenden Takten kann man beispielsweise beim Wechsel von Takt 5 zu 6 die Töne a‘ e“ a“ gemeinsam als Akkord anspielen. Dann lässt man den Daumen auf a‘ liegen, übernimmt diesen Ton ohne neu anzuspielen mit dem 2. Finger. Dann lässt man diesen Finger liegen und spielt zusätzlich die beiden neuen Töne f#‚ und d“ dazu.
Diese Art des Spielens ermöglicht »blindes Spiel« (ohne auf die Finger zu schauen). Dies fördert die Tonraumvorstellung erheblich, ist aber nicht als Zwang zu verstehen. Gleichwohl sollte man sich bewusst darüber sein, dass man blind geübte Stücke mit offenen Augen spielen kann, während es anders herum nicht ohne weiteres gelingen wird.
Der Hinweis, dass das Klavier zur Gruppe der Tasteninstrumente – nicht Guckinstrumente – gehört, scheint an dieser Stelle angebracht. 😉