Sixte ajoutée oder Subdominant-(Quint)sextakkord
Eine Besonderheit stellt der Sixte ajoutée dar. Dabei handelt es sich theoretisch um die Subdominante (in der Tonart C-Dur also der F-Dur-Dreiklang), welcher zusätzlich (oder seltener anstelle der Quinte) hinzugefügt wird. Zum F-Dur-Dreiklang gesellt sich also das d (die Sexte) dazu.
Somit gehören also die Töne f a c und d zum Sixte ajoutée. Wichtig ist zu beachten, dass der Basston f in den Oberstimmen nicht verdoppelt wird.
In der Akkordsymbolik könnte der Akkord auch als F6 oder auch (und da wird es spannend) als Dm7 mit Terz im Bass interpretiert werden. Um welche der beiden Möglichkeiten es sich handelt, lässt sich (theoretisch) nur im Kontext bestimmen. Wenn überhaupt, denn klanglich ist ja kaum ein Unterschied zu hören.
Im linken Beispiel laufen die Akkordverbindungen von A-Moll (Tp) über F6 nach G7 und C-Dur. Hierbei handelt es sich um eine Quintfolge, so dass beim F6 eher von D-Moll ausgegangen werden kann.
Im dritten Takt hingegen gelangt man von C-Dur (T) zum F6 und das Ohr orientiert sich eher an der gewohnten Subdominant-Dominant-Tonika-Verbindung also als F-Dur plus Sexte.
So richtig emotional klingt er wenn die Quinte weggelassen wird. Dann wird es ein reiner D-Moll-Dreiklang mit Terz im Bass und ließe sich so auch nicht mehr umdeuten.
Ein ganz prominentes Example ist der Song »Shape of my heart« von Sting. Während die Einbettung im ersten Takt fast logisch erscheint, ist das Auftreten nach der Dominante (C#-Dur) einfach nur atemberaubend genial (Bm7/D) und selbst im siebten Takt wird der Sixte ajoutée äußerst elegant verschleiert. Klanglich hat er sich ohnehin schon fest im Ohr etabliert.
Sage nochmal einer, dass man keine Rückungen wegen Parallelen verwenden soll. 😉