Pentatonik
Die Pentatonik stellt das Grundgerüst für viele verschiedene Tonsysteme dar. Schon vor tausenden Jahren bildeten die Chinesen eine Tonleiter aus 5 übereinander liegenden Quinten (linker Takt):
Wenn man die oberen (farbigen) Töne in die untere Oktave transponiert, erhält man eine Tonleiter mit 5 Tönen (s.o. rechter Takt).
Im Ganzen gibt es nunmehr auch 5 verschiedene Varianten, indem man den jeweils ersten (untersten) Ton eine Oktave nach oben (an die letzte Stelle) transponiert. Im folgenden Bild sind die resultieren Möglichkeiten jedoch alle vom gleichen Ton c aus geschrieben (der jeweils veränderte Ton ist rot dargestellt):
Merke: Pentatonische Tonleitern bestehen immer aus Ganztonschritten und zwei kleinen Terzen, welche nicht neben einander liegen dürfen!
Sie enthalten also weder Leit- und Gleittöne noch einen Tritonus (übermäßige Quarte/verminderte Quinte). Die Töne e und b♭ können also nicht in einer Tonleiter gemeinsam auftreten.
Man unterscheidet außerdem auch hier noch in zwei Tongeschlechter (Dur und Moll). Die erste Zeile zeigt die Dur-Variante, bei der die große Terz (eingeklammerte Note) eingebunden ist. Die beiden letzten Zeilen im obigen Bild symbolisieren die Moll-Varianten mit kleiner Terz (ebenfalls eingeklammert). Die vorletzte dient dann als Grundlage für die Moll-Blues-Tonleiter (siehe nächstes Kapitel).
Dieses Tonsystem hat sich im asiatischen Raum bis heute etabliert. Auf dem Klavier kannst du den Klang ganz leicht selbst nachvollziehen, in dem du ausschließlich auf den schwarzen Tasten spielst. Vermeide bei mehrstimmigen Spiel (wie auch generell beim wahllosen Ausprobieren) direkt nebeneinander liegende Tasten (Sekund-Intervalle) und du wirst dich ganz schnell in den fernen Osten versetzt fühlen.