Chromatische Tonleiter
Die chromatische Tonleiter wurde ja bereits im Kurs der Intervalle vorgestellt. Sie ist die kompletteste Tonleiter von allen. Denn wirklich jeder Halbtonschritt ist ein Teil von ihr:
Obwohl sie auf- und abwärts identisch klingt (im Gegensatz zur melodischen Moll-Tonleiter), ist sie hier trotzdem in beiden Richtungen zu hören:
Der Grund dafür ist die unterschiedliche Schreibweise. Melodisch betrachtet ergibt es Sinn, aufwärts alle Nicht-Stammtöne mit einem # zu versetzen, während abwärts die gleichen Töne mit ♭ geschrieben werden. Würde man aufwärts beispielsweise c-d♭-d schreiben, müsste man das d wieder mit einem ♮-Auflösungszeichen notieren. Das wäre bei den ohnehin schon vielen Tönen erheblich unübersichtlicher.
Ausnahmen ergeben sich, falls die enharmonische Umdeutung (beispielsweise in Akkorden) eine erhöhte Lesbarkeit dieser Akkorde ermöglicht.
Der Vollständigkeit halber noch die Klaviaturansicht:
Ein schönes Beispiel findet sich dann hier (im Takt 1 und 2 die enharmonische Verwechslung zwischen a♭ und g# und im Takt 3 ein Stück der Tonleiter selbst):