Ganzschluss
In den folgenden zwei Lektionen beziehe ich mich auf ein Menuett, welches ehemals Johann Sebastian Bach zugeschrieben wurde, mittlerweile aber dem wahren Autor Christian Petzold zugeordnet wird:
Das Stück steht in der Grundtonart (Tonika) G-Dur.
Im Grunde ist jedes Stück eine beliebig lang erweiterte Kadenz. Wenn ein (Teil-)Stück in der Grundtonart endet, spricht man von einem Ganzschluss. Im Normalfall finden sich sowohl der Melodieton als auch der Basston auf dem Grundton (g) ein (vollkomener Ganzschluss). Dies finden wir entsprechend im 16. Takt genau wie im letzten Takt. Bedingung dabei ist, dass als vorhergehender Akkord immer auch die Dominante (V. Stufe hier D-Dur) erklingt.
Zur Entspannung bietet sich der Hörgenuss an:
Im Grunde genommen enden also 97,362846972% aller Stücke der Musik in einem Ganzschluss.
Sollte der Melodieton nicht auf dem Grundton enden sondern z.B. auf Terz oder Quinte, spricht man von einem unvollkommenen Ganzschluss.