Melodiespiel im Quintraum (c bis g)
Und schon haben wir dich reingelegt. Es geht doch gleich mit Noten los: Aber: Das war es dann auch schon fast.
Die Notenschrift ist neben der Formelsprache der Mathematik eine der wenigen Sprachen, die alle Musiker auf der gesamten Welt verstehen. Zumindest sofern sie daran überhaupt interessiert sind und irgend etwas lesen können.
An sich ist die Notenschrift nur der vergebliche Versuch, Musik in irgendeiner Weise festzuhalten und für andere und die Nachwelt zu erhalten. Musik an sich umfasst aber weit mehr, als man schriftlich notieren kann.
Auf das Wesentlich reduziert, enthält sie aber (nur) zwei Informationen, die unabdingbar vonnöten sind: die Tonhöhe und die Tondauer. Für die Tonhöhe ist ausschließlich der Notenkopf (die Kuller) zuständig, während für die Tondauer die Farbe (ausgefüllt oder nicht) sowie der Notenhals mit evtl. Fähnchen oder Balken von Bedeutung sind.
Schauen wird uns die obige Abbildung nochmal an. Dort finden wir fünf Kullern (also alle Töne werden gleichlang ausgehalten). Müssen wir uns also nur mit der Tonhöhe beschäftigen.
Das Notensystem besteht meist aus fünf Linien, da es sich aus der Guidonischen Hand entwickelt hat (5 Finger). Dass wir auch in der Musik immer wieder auf die Zahl fünf stoßen, ist auch nach 1000 Jahren nach wie vor ein Mysterium. Benachbarte Tonarten liegen nämlich jeweils fünf Töne auseinander. Dazu später mehr. Zurück zu unseren Kullern.
Dass die erste Note tiefer als die letzte klingen müsste, sollte für jeden der nicht gerade Kopf steht, hoffentlich glasklar sein? Sie steht sogar so tief, dass sie eigentlich aus dem Liniensystem schon rausgefallen ist. Damit sie aber nicht unter der Erde landet, hält eine kleine Hilfslinie die Note fest. Genau diese Note steht im Violinschlüssel 𝄞 für das c’ und soll für uns den Einstieg in das Musizieren bilden.
Bevor du weiterliest noch eine begriffliche Klarstellung:
Mit Klaviatur sind in unseren Kursen immer die Klaviertasten gemein, während sich das Wort Tastatur hier immer auf die Computertasten bezieht.
Auf der Klaviatur befindet sich dieses c’ auf der weißen Taste direkt links neben den zwei schwarzen Tasten. Wenn du dir unsicher bist welches c dur spielen sollst, dann tippe auf der PC-Tastatur mal den Buchstaben V.
Ich hoffe natürlich dass du ein akustisches Instrument zur Verfügung hast, zur Not reicht aber auch erstmal unsere virtuelle Klaviatur, die dir sicher schon aufgefallen und vielleicht sogar schon beim Lesen mal im Wege war? Für die Fingerhaltung ist eine normale Computertastatur sogar keineswegs von Nachteil. Dazu später mehr.
Nachdem wir nun das c’ lokalisiert haben, schauen wir uns die weiteren Töne nochmal an: Dabei stellen wir fest. dass die Töne immer abwechselnd auf einer Linie oder im Zwischenraum stehen. Es handelt sich also um Tonschritte und bedeutet auf der Klaviatur alle fünf Töne von c’ bis g’ hintereinander ohne Ausnahme zu spielen (Buchstaben VBNM,).
Da wir jedoch schon in Kürze in dieser Lage die Akkorde mit der linken Hand spielen werden, wechseln wir einfach beim Spielen der Melodie immer in die zweigestrichene Oktave (c” bis g”). Auf der Tastatur liegen diese Töne auf den Buchstaben TZUIO. Auf der Klaviatur ist es im Grunde völlig egal in welcher Oktave (Lage) man spielt, da diese haptisch immer gleich sind.
Achte beim Spielen der fünf Töne darauf, dass jeder Finger wirklich einzeln gedrückt wird aber alle anderen trotzdem Kontakt zur Tastatur/Klaviatur halten. Auch der Daumen! Das ist auf auf der Computertastatur sogar noch schwieriger als auf einer realen Klaviatur.
Nun spiele (nochmal) alle Töne sauber einzeln aufwärts (wie notiert) von c” bis g” und auch wieder abwärts. Siehst du, so einfach ist Klavierspielen. 😉