Punktiertes Üben in 2 Varianten
Das punktierte Üben ist ein wesentliches Mittel zur Steigerung der motorischen Fertigkeiten (Schnelligkeit der Finger).
Es bewirkt eine Aufteilung der Notenwerte von 50% zu 50% in erstens 75% zu 25% sowie zweitens in 25% zu 75%. Durch diesen Umstand werden letztlich bei der 1. oder 2. Variante alle benachbarten Noten wenigstens einmal im doppelten Tempo geübt. Das bedeutet, dass theoretisch die gesamte Etüde bereits im doppelten Tempo gespielt werden könnte. Praktisch gesehen funktioniert das aber erst mit einiger Übung.
Du solltest darauf achten, dass die Punktierungen so »spät« wie irgend möglich ausgeführt werden. Die 1. Variante ist in der Regel deutlich leichter umzusetzen, weil sie klanglich dem Original wesentlich näher steht als die 2. Variante und die empfundenen Schwerpunkte erhalten bleiben.
Zur 2. Variante gäbe es eigentlich nicht allzu viel zu sagen: Einfach anders herum (also erst die kurze und dann die lange Note = 25% zu 75%). Versuche es doch einmal! 😉
Wahrscheinlich bist auch du schneller als geglaubt zurück in die 1. Variante geschlittert. Betrachten wir das Ganze also doch etwas genauer. Leider hält man diese gedrehte Variante erst nach einiger Übungszeit dauerhaft durch.
Man kann diesem Dilemma mit Hilfe eines kleinen Tricks jedoch recht leicht entkommen.
Man beginnt das Spiel einfach mit einem 32tel Auftakt. Dadurch rutschen alle Noten im Grunde ein 32tel nach vorn. Auf diese Weise behält man viel leichter die Kontrolle und der gewünschte Effekt stellt sich dennoch ein. Je zickiger (und damit eigentlich unmusikalischer) es klingt, umso besser für die Motorik.
Hier für dich in visueller und audibler Form: