Summ, summ, summ (Melodie rechte Hand)
Bevor wir nun mit der ersten kleinen Melodie beginnen, sollten wir uns erstmal einen groben Überblick verschaffen. Dabei helfen generell folgende Fragen:
- Finden wir mehrere Tonschritte hintereinander also Tonleitern (oder Teile davon)?
- Gibt es Tonsprünge (oder gleich zwei hintereinander) also Dreiklänge?
- Werden möglicherweise einzelne Passagen oder sogar ganze Takte wiederholt?
- Vielleicht sind es keine Wiederholungen aber ähnliche Passagen (Sequenzen)?
Die Beantwortung dieser Fragen kann uns jede Menge Zeit und Arbeit ersparen.
Schau dir folgende Melodie an und versuche die gestellten Fragen zu beantworten:
Folgende Antworten hättest du finden können:
- zu Beginn eine Tonleiter abwärts und anschließend wieder aufwärts
- ein Sprung zum vorletzten Ton der ersten Zeile (und Tonschritt abwärts)
- Takte 6 und 8 sind Kopien (Wiederholungen) des Taktes 3
- Takte 5 und 7 sind Kopien (Wiederholungen) des Taktes 3 aber ein Ton tiefer (Sequenzen)
- die letzte Zeile ist eine Wiederholung der ersten Zeile
Schauen wir uns das farblich etwas aufbereitet an:
Wenn man die Menge an Informationen vergleicht (ca. 10 nach obiger Aufzählung) mit der Anzahl der Noten (32) oder noch schlimmer plus 32 Notennamen und 32 Fingersatzzahlen = 96, sollte jedem schnell verständlich werden, was effektives Spielen wirklich bedeutet.
Besonderes Augenmerk sollten wir nochmal auf Takt 3 (grün) legen. Wir haben hier ein Muster, welches sich später ganz oder ähnlich wiederholt. Anstatt an Notennamen oder Fingersatz zu denken, reicht es völlig aus, folgendermaßen vorzugehen: Zwei Töne aufwärts und zurück zum Ausgangston. Davon gibt es (nur) drei Möglichkeiten für die Finger: Beginnen mit dem Daumen, Zeige- oder Mittelfinger. Diese drei Varianten solltest du jetzt einmal solange ausprobieren, bis du nur noch den Startfinger fokussieren musst und der Rest von allein läuft.
Jetzt endlich bist du dran. Spiele die Melodie doch mal drauf los: Der kleine Finger auf g“ (Buchstabe O) oder g‘ (,) beginnt abwärts bis zum Zeigefinger dann wieder aufwärts bis zum Ringfinger, ohne Mittelfinger zum Zeigefinger zurück und Daumen. Fertig ist das gesamte Lied.
Hast du das Lied schon erkannt? Eigentlich sollte es (in der unteren eingestrichenen Oktave mit g‘ begonnen) etwa so klingen:
Falls nicht, obwohl die Töne stimmen, liegt es vermutlich an der Tondauer. Darüber haben wir hier noch nicht gesprochen. Solltest du Viertelnoten, halbe und ganze Noten noch nicht genau kennen, beiß hier nochmal ab:
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Es ist also nötig, dass du die ersten beiden Noten g (5) und f (4) jeweils 2 Schläge lang aushältst und die folgende insgesamt 4 Schläge. Hier kannst du dir nochmal eine Version mit Klick anhören:
Sollte es bei dir nicht genau so klingen. empfehle ich dringend die halben und ganzen Noten LAUT bis 2 bzw. 4 zu zählen. Die Länge aller Notenwerte (Tondauern) ist klar definiert und nicht nur irgendwie etwas länger oder kürzer. Immer nur exakte Vielfache zueinander.
Da du dieses Liedchen bestimmt kennst, spielst du es evtl. schneller. Kannst du gerne machen, solange du peinlich genau darauf achtest, dass die Notenwerte (Dauern) exakt zueinander passen. Das Grundtempo eines Songs zu erhöhen ist immer der allerletzte Schritt.