Vierklänge und noch mehr
Wenn man die Dreiklänge um einen zusätzlichen Ton erweitert, erhält man einen Vierklang. Die Standard-Erweiterung ist die Septime (der 7. Ton vom Grundton aus gezählt). Dabei spielt der Dominant-Septakkord eine besondere Rolle und wird in einer folgenden Lektion dieses Kurses separat behandelt. Hier als Beispiel mal G7:
Bei Vierklängen gibt es dann natürlich auch vier Umkehrungen. Bezeichnet werden diese (immer vom tiefsten Ton ausgehend bezüglich des Sekundabstandes – die direkt nebeneinander liegenden Töne) als:
- Septakkord (G7)
- Quint-/Sextakkord (D7)
- Terz-/Quartakkord (C7)
- Sekundakkord (A7)
Das kann man sogar bis zum 13. Ton der Tonleiter weitertreiben, wobei standardmäßig immer die ungeraden Zahlen 7, 9, 11 und 13 verwendet werden.
Für G13 wären das (einschließlich aller kleineren ungeraden Zahlen) die Töne g b d f a c e. Das sind sage und schreibe alle Töne einer Tonleiter. Und (richtig eingesetzt) es klingt. 😉
Ab dem 15. Ton (Grundton doppelt oktaviert) beginnt es wieder von vorn (also 17 wäre identisch mit der 3).
Meistens finden solche Akkorde im Jazz (richtig heißen müsste es Swing) Verwendung. Aber nicht nur! Auch im Pop- und Soulbereich kann man diese nicht selten hören. Allerdings werden sie hier etwas weniger fett (ausgedünnt) eingesetzt, beispielsweise als F/G. Dabei bedeutet es keineswegs F oder G sondern F-Dur mit G als abweichenden Basston.
Schaut man sich die Töne im Vergleich zu obigen G13-Reihe an, ergibt sich quasi ein G11 ohne Terz (3) und Quinte (5): g b d f a c.
Was nun immer komplizierter werdend klingt, lässt sich relativ leicht entwirren, wenn man seine Sichtweise um 90° ändert und sich mit dem Thema Stimmführung (siehe nächste Lektion) beschäftigt.