C-Dur
Um deine motorischen Fährigkeiten zu erweitern, ist das Tonleiterspiel ein probates Mittel. Dabei gibt es zwei verschiedene Varianten: Parallel und Orthogonal (Gegenbewegung).
Motorisch am Sinnvollsten wäre es eigentlich mit D♭-Dur zu beginnen. Dort gibt es quasi nur einen möglichen Fingersatz. Zusammenfassend ließe sich sagen, dass die Daumen beider Hände immer die weißen Halbtonschritte (b und c sowie e und f) besetzen, während die langen Finger (2 bis 4) immer die schwarzen Tasten anschlagen (in Abhängigkeit der Anzahl zusammenliegender schwarzer Tasten bis zum 3. oder 4. Finger).
Wenn es bei den folgenden Tonarten immer weniger Vorzeichen (schwarze Tasten) werden, spielt immer der gleiche Finger den jeweils aufgelösten Ton (z.B. G♭ oder G also immer mit dem 2. Finger).
Da musikalisch aber C-Dur die häufigste Tonart ist, wollen wir auch hier mit dieser beginnen.
Doch vorher noch der allerwichtigste Tipp:
Schaue niemals auf deine Hände!!! Am schnellsten kommst du durch alle Tonarten wenn du mit geschlossenen Augen (blind) spielst.
Orthogonale Variante
Nur in C-Dur ist die orthogonale Variante aufgrund der fehlenden Vorzeichen eindeutig die leichtere Version. Nachfolgend siehst du die Noten für C-Dur in Gegenbewegung (orthogonal):
Im Grunde handelt es sich bzgl. des Fingersatzes immer um die folgende Regel:
Bei den #-Tonarten führt immer die rechte Hand. Der Daumen [1] wird aufwärts immer abwechselnd nach dem 3. und 4. Finger untergesetzt. Die linke Hand folgt analog, wird aber spiegelverkehrt gespielt.
Am Ende jeden zweiten Taktes wurden noch 8tel-Noten eingefügt um das Taktmaß des 4/4-Taktes zu vervollständigen. Theoretisch könnten diese auch weggelassen werden, so dass du nur bis zur Oktave spielen musst.
Fange mit der orthogonalen Variante in einem gemütlichen Tempo an. Dabei ist es wichtig, dass du absolut gleichmäßig vom Tempo und der Dynamik (Lautstärke) spielst. Das betrifft vor allem die Fingeruntersetzer und Richtungswechsel. Erst wenn du wirklich perfekt spielst, solltest du Schritt für Schritt das Tempo erhöhen. Tempo 𝅘𝅥=120 wäre schon mal ein lohnendes Ziel:
Natürlich kannst du das Tempo auch weiter steigern, solange alle Töne absolut gleichmäßig bleiben. Wenn du merkst, dass das Tempo zu schnell geworden ist, gehe wieder einen Schritt zurück und spiele die letzte Version fehlerfrei nochmal durch.
Beende dein Üben niemals mit halbfertigen Phrasen!!!
Solltest du noch Probleme beim gleichmäßigem Spielen haben, greife auf die zwei punktierten Varianten zurück:
Alles in allem sollte die orthogonale Variante relativ leicht von der Hand gehen, da die linke (und meist schwächere) Seite sich einfach an die rechte Seite dranhängt und quasi nur kopiert.
Parallele Variante
Die parallele Variante ist um einiges aufwendiger für das Gehirn, da hier beide Hände wirklich getrennt koordiniert werden müssen. Hier zunächst mal die Notation dafür:
Als Faustregel kannst du dir folgendes merken:
Nur die 3. Finger spielen immer zusammen, während 1. und 2. Finger immer über Kreuz spielen sowie der 5. Finger mit dem 1. und der 4. mit dem 2. Finger korrespondiert.
Dies gilt für C-Dur und alle #-Tonarten bis E-Dur (mit 4 Vorzeichen).
Bei dieser Variante ist es ratsam erst beide punktierten Varianten zu üben:
Sollte alles gut vonstatten gegangen sein, dürftest du sicher bei Tempo 120 oder mehr angekommen sein?